Das saudi-arabische Unternehmen Humain, das dem Staat gehört, plant einen riesigen Investmentfonds: 10 Milliarden US-Dollar sollen in Startups aus den USA, Europa und Asien fließen – besonders in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Greentech und ClimateTech.

Gespräche mit OpenAI, xAI & Co.

Laut CEO Tareq Amin führt Humain bereits Gespräche mit großen US-Firmen wie OpenAI, xAI von Elon Musk und dem Investor Andreessen Horowitz. Gleichzeitig verhandelt Humain mit großen US-Tech-Konzernen über den Verkauf von Teilen seines Rechenzentrumsgeschäfts – Namen werden aber noch nicht genannt.

Rechenzentren für die KI der Zukunft

Bis 2030 will Humain eine Rechenzentrumskapazität von 1,9 Gigawatt aufbauen. Diese soll etwa 7 Prozent der weltweiten KI-Leistung übernehmen – vor allem beim Training von Modellen und deren Nutzung (Inferenz). Das Unternehmen hat bereits Partnerschaften mit Qualcomm, Nvidia, AMD und Amazon abgeschlossen.

Politische Rückendeckung aus den USA

Humain entstand im Umfeld eines Besuchs des damaligen US-Präsidenten Donald Trump in Saudi-Arabien. Heute profitiert das Unternehmen von einer neuen US-Initiative, die es amerikanischen Technologiefirmen erlaubt, mit Saudi-Arabien zusammenzuarbeiten – darunter auch beim Bau klimafreundlicher Rechenzentren. Dies könnte für Greentech- und ClimateTech-Initiativen weltweit ein wichtiges Signal sein.

Kritische Einschätzung: Greenwashing oder echter Fortschritt?

Der geplante Fonds ist wirtschaftlich gesehen beeindruckend und eröffnet vielen Startups neue Chancen. Doch es bleiben Fragen: Wie grün sind die Rechenzentren wirklich? Saudi-Arabien ist stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Ohne klare Umweltziele und echte Investitionen in klimafreundliche Technologien, droht der Greentech- und ClimateTech-Ansatz von Humain zur reinen PR-Strategie zu verkommen.

Auch die enge Verknüpfung von staatlicher Macht, Technologiekonzernen und geopolitischem Kalkül muss kritisch betrachtet werden – besonders wenn es um Zukunftstechnologien wie KI geht.

Fazit: Viel Geld, viel Macht – aber wenig Transparenz

Humain Ventures verspricht Milliarden für die Technologie der Zukunft. Das kann positive Impulse für ClimateTech und Greentech setzen – wenn ökologische Standards eingehalten und transparente Kriterien für die Auswahl von Startups genutzt werden. Ohne echte Nachhaltigkeitsziele bleibt der Fonds jedoch eine riskante Wette auf politische Allianzen statt auf echten Fortschritt.

via: techcrunch.com